Lichttechnik

Was versteht man unter einer guten Beleuchtung?
Sie beginnt mit einem Konzept. Hell machen kann es jeder, aber gut geplantes Licht schafft Wohlbefinden, schafft Emotionen und erfüllt ergonomische Aspekte. Eine wirklich durchdachte Lichtlösung fragt deshalb zuerst nach der benötigten Lichtqualität, danach kommt das Design. Eine Ansammlung von guten Leuchten ist also noch längst keine gute Lichtlösung und, eine seriöse Bank braucht eine andere Beleuchtung als ein Hotel, eine Zahnarztpraxis oder eine Disco. Ein Raum ist optimal beleuchtet, wenn drei Punkte erfüllt werden.

Erstens braucht der Raum eine Grundbeleuchtung. Diese muss ermöglichen, dass alle Funktionen und Aufgaben, die sich aus der Art des Raumes ergeben, erfüllt werden können. Zweitens durchbrechen emotionale Leuchten die Gleichmässigkeit dieser Grundbeleuchtung und schaffen Lichtinseln. Drittens sollten Licht und Schatten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen – das erzeugt Spannung und verbessert das klare, dreidimensionale Sehen im Raum.

Licht ist das wichtigste Material in der Architektur. Licht definiert einen Raum und damit seine Architektur. Es formt Räume, konturiert Oberflächen, betont und kaschiert oder dämpft. Sicher kein Zufall, dass grosse Architekten wie Le Corbusier, Walter Gropius oder der Däne Arne Jacobson dem Licht einen hohen Stellenwert in ihren Arbeiten eingeräumt haben.

Wir Lichtplaner, aber auch die Architekten schätzen die Flexibilität und schlichte Formensprache fern des modischen Zeitgeistes solcher Leuchten – sie passen sich stilistisch und funktional in jede Umgebung ein.

Das Licht unterliegt hierbei nicht nur „berechneten Werten“ sondern auch „gefühlten Werten“. Zum einen wird über tageslichtabhängige Steuerungen das natürliche Licht nachempfunden. Zum Anderen wird auch durch gestalterische Aspekte, z. B. Anordnung, Farbe, Art und Grösse die Eingliederung der Beleuchtung in die Architektur erleichtert. Hierzu wurde u. a. bei der Berufsschule in Grafenwöhr auf möglichst „unsichtbare“ Beleuchtung geachtet. Indirekte Beleuchtung in Decken unter oder hinter Folien / Glasscheiben vermitteln eine angenehme Atmosphäre.

Wichtiger Punkt einer guten Lichtplanung ist auch der geringe Leistungsverbrauch,
da hier für den Nutzer die größte Kostennachhaltigkeit besteht.